Was der Gelassenheit im Weg stehen kann
30/03/2024

Wir alle tragen die Fähigkeit zur Gelassenheit in uns. Wir können auch gut Situationen oder Begegnungen benennen, in denen wir oder andere vollkommen gelassen reagiert haben. Meist können wir aber vor allem Situationen benennen, in denen wir gerne gelassener reagiert hätte. Was kann der Gelassenheit im Weg stehen? Nun, das hängt natürlich auch von der Person ab. Aber meist geht es, um die eigenen Emotionen, unser emotionales Verhalten, unsere Bedürfnisse und unser Stresslevel. Wie? Das können Sie hier nachlesen. 

Emotionen und unser emotionales Verhalten

Unser emotionales Verhalten zeigt sich am meisten in zwischenmenschlichen Beziehungen. In diesen Beziehungen, wo es um Austausch geht; Austausch von Ideen, Erkenntnissen und Bedürfnissen. So sagt mein Gegenüber etwas, auf das ich dann reagiere – entspannt und gelassen oder aufbrausend und laut. Dabei möchten wir in diesen zwischenmenschlichen Situationen gerne souverän reagieren – oder vielmehr, wir möchten aus der eigenen Souveränität heraus agieren und eben nicht reagieren.

Wie agiere ich aus meiner Gelassenheit heraus

Nun, das fängt mit der Stimmlage an, geht über die eigenen Körperhaltung und Gestikulation bis hin zur Wortwahl und zum Ausdruck. Hinzu kommt noch, sich nicht von den Worten des anderen in Rage, also aus der eigenen Ruhe bringen zu lassen. Auch in einer Auseinandersetzung sollten wir idealerweise immer wieder zurück zu unserer Ruhe kommen und dann mit neuen Inhalten sachlich argumentieren. Was dieser sachlich und ruhigen Kommunikation meist im Wege steht, sind unsere Emotionen.

Warum uns unsere Emotionen im Wege stehen können

Unsere Emotionen spielen, wie überall im Leben eine entscheidende Rolle und sie sollen auch zum Ausdruck kommen. Denn in jeder Unterhaltung geht es unsere ganz persönlichen Ansichten und, um unsere individuellen Bedürfnisse. Und wenn unsere Bedürfnisse verletzt oder nicht gesehen wurden, dann kommen unsere Emotionen ins Spiel. Das ist auch vollkommen in Ordnung, sie sollen nur nicht die komplette Bühne der Unterhaltung übernehmen.

Wie kommen unsere Emotionen zum Ausdruck

So ist die Lautstärke unserer Worte, eine knallende Türen oder gar geworfene Gegenstände Ausdruck unserer emotionalen Lage – wir wollen gehört und gesehen werden. Nur bewirkt dieses Verhalten meist das Gegenteil. Der Andere wendet sich ab, und unsere Argumente werden nicht gehört, obwohl wir doch immer lauter reden. Was uns da eher helfen würde ist, die Lautstärke und Stimmlage auf einen moderaten bis niedrigen Level zu halten. Außerdem ist es hilfreich, darauf zu achten, dass wir tatsächlich ruhige und verbindende Worte, statt aggressive und anklagende Worte wählen. Und zu schauen, dass wir in der eigenen Ruhe bleiben und uns nicht provozieren lassen, wenn der andere lauter oder anklagend wird.

Die Argumente und Bedürfnisse besser zum Ausdruck bringen

Damit die eigenen Argumente und Bedürfnisse beim anderen ankommen muss ich also versuchen meine Emotionen zu regulieren. Das heißt nicht, dass ich meine Emotionen wegschiebe, sondern, dass ich sie auf ein Maß reguliere, bei dem ich meinen Standpunkt ruhig anbringen kann. Denn es gibt Situationen, da müssen wir auch den Mut haben, den Mund aufzumachen und z. B. über unsere Bedürfnisse und wo diese verletzt wurden zu reden. Gelassenheit heißt nicht, dass man alles über sich ergehen lassen muss. Nein, Gelassenheit heißt auch abzuwägen, gegebenenfalls einen Kompromiss zu finden oder auch, den Mut zu haben, Dinge anzusprechen, Konflikte aushalten zu können, die eigenen Gefühle soweit unter Kontrolle zu haben, das man seine Position halbwegs sachlich darstellen kann.

Gelassenheit gibt mir Raum

Ruhe und Gelassenheit kann uns und dem anderen wiederum die Möglichkeit geben, unsere jeweilige Sich der Dinge zu verstehen und gemeinsam einen Kompromiss oder einen Weg zu finden. Das ruhige Agieren gibt uns auch die Möglichkeiten kleine Pausen einzulegen, in denen wir die Gedanken sortieren und die Emotionen regulieren können. Dabei kann es durchaus hilfreich sein, sich selber klar zu machen, wofür man hier eigentlich argumentiert – möchte man unbedingt Recht haben oder meint man, jemanden unbedingt überzeugen zu müssen und warum.

Der eigene Stresslevel als Hindernis

Ein Hindernis kann aber auch der eigene Stresslevel sein. Denn, sind wir schon in einer angespannten Situation, vielleicht weil wir einen wichtigen beruflichen Termin haben, oder weil wir Zeitdruck haben, dann ist meist unsere Grundstimmung schon anders. Dadurch können z. B. einfache Fragen des Partners in einem lauten Streit enden, weil ich nicht die mentale Kapazität zur Verfügung habe, um gelassen zu reagieren. Wenn ich das weiß, so kann ich in zukünftigen Situationen dem anderen meine angespannte Situation mitteilen und das Gespräch lieber auf einen anderen Zeitpunkt verlegen.

Zusammenfassung – Was kann der Gelassenheit im Weg stehen:

  • die eigenen Emotionen und das emotionale Verhalten
  • die Art wie und ob wir unsere Bedürfnisse und Ansichten teilen
  • in wieweit ich es schaffe, meine Emotionen zu regulieren
  • mein eigener Stresslevel

Was empfinden Sie als ein Hindernis auf dem Weg zu mehr Gelassenheit? Ich freue mich gerne über Anregungen und Kommentare. Hier finden Sie auch einen Beitrag von mir, mit 4 verschiedenen Methoden, die Ihnen helfen können gelassener zu sein. Wenn Sie mit mir persönlich an Ihrem Weg zu mehr Gelassenheit arbeiten möchten und herausfinden möchten, wo und wie Sie gelassener reagieren können, dann melden Sie sich gerne. Sie erreichen mich am besten unter der folgenden Email-Adresse: info(at)meditierende-psychologin.de. Ab März gibt es auch wieder Kurse zum Thema mehr Gelassenheit. Für mehr Infos können Sie sich am besten hier Beim Newsletter anmelden. Ich freue mich auf Sie.

Ihre Diana Soti

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